Nach der Gaia-Hypothese ist unsere Erde mit all der lebenden und nicht lebenden Materie ein eigener Organismus und ein sich selbst regulierendes System. Alles ist in Resonanz miteinander und hält sich gegenseitig im Gleichgewicht. Verschiedene Arten und natürliche Prozesse arbeiten zusammen, um das Leben auf der Erde stabil zu halten.
Auch wir kommen aus diesem Kreislauf der Regeneration. Wir nehmen uns, was wir brauchen, und geben wieder etwas in den Kreislauf zurück. Jedoch: Genau dieses Geben und Nehmen ist durch die industrielle Zivilisation in ein großes Ungleichgewicht geraten. Schauen wir uns beispielsweise unseren ökologischen Fußabdruck oder den Earth Overshoot Day an, dann erkennen wir: Wir nehmen viel mehr als die Erde bereitstellen kann. Das kann uns beschämen oder ängstlich stimmen. Aber neben den negativen Emotionen wie Verzweiflung, Angst und Wut (die alle da sein dürfen!), helfen und motivieren uns positive Emotionen, damit wir eben nicht verzweifeln, sondern uns ehrlich und mutig für ein gutes Leben einsetzen. Wir können unsere Zugehörigkeit zur Welt und damit unser ökologisches Bewusstsein vertiefen. Unser persönliches Wohlergehen beruht auf dem Wohlergehen der natürlichen Welt (Macy, 2014).
Geh raus in die Natur. Wenn du einen Baum oder eine Pflanze siehst, nimm dir einen Augenblick Zeit, schließe die Augen. Atme ein und empfinde Dankbarkeit bei jedem Atem. Denn den Sauerstoff, den du atmest, bekommst du von ihnen, den Bäumen und den Pflanzen, geschenkt. Du bist, weil sie sind. Du kannst dir auch einen schönen Platz suchen, zum Beispiel auf einer Wiese im Wald, wo dich niemand stört. Du setzt dich hin, schließt die Augen und atmest ein paar Mal tief ein und wieder aus. Achte auf die Natur um dich herum, bedanke dich bei ihr. Nimm sie in dich auf. Vielleicht spürst du den Wind in deinen Haaren, hörst das Rascheln der Blätter oder eine Amsel singen. Spürst du das Gras unter dir? Riechst du die Erde, den Duft der Blumen oder schmeckst du gar die feuchte Herbstluft?
Mach dir bewusst: Du bist ein Teil dieser Erde. Du bist Teil eines großen Ganzen. Du bist, weil sie sind. (fri)
»Du bist Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.«
Albert Schweizer
